Isoldern
(aus diesem Ort gibt es leider noch keine Briefspieltexte)
Isoldern ist ein kleines, malerisches Dorf in den Hügeln im Nordwesten der Baronie Ilsur.
Ursprung
„(...) Auf der Strasze, welche selbst von Ysilia kommend meyne Schritte gen Ilsur lenken sollte, kam ich alsbald - am Ende des zehnten Götterlaufes meyner Wanderschaft - in eyn Dorf, welches die Eynwohner Yyoldiern nannten. (...) Des Nachtes wurde ich während meynes Schlafes eynes Bildes ansichtig, welches von der Göttin selbst geschickt wurde und dies war Folgendes: Ich sah eyne weyte Landschaft, die war flach. Doch im Norden erhoben sich eyn paar Hügel, ebenso wie die um Yysoldiern. Dort aber liesz sich eyne weiße Wildgans danieder, um zu äsen.
Dieses ist mir ganz ohne Zweyfel eyn Zeychen unserer Göttin, auf dasz ich hier in der tobrischen Weyte eyn Haus der Zuflucht und des Segens errichten solle, um den Reisenden und Bedürftigen in Travias Namen Speys und Trank geben zu können. So höret und laszet Euch verkünden: Das Gelöbnis der Maglia ist somit erfüllt und meyne Wanderschaft beendet. (...)“
Brief der Travia-Geweihten Maglia Dorian an den Travia-Tempel zu Kuslik
Beschreibung
Dieser Brief stammt aus dem Jahr 745 v. H. (248 BF) und ist der erste schriftliche Hinweis auf das Dorf Isoldern. Damals lebten, ei an anderer Stelle des Briefes erwähnt wird, knapp 30 Einwohner in diesem Dorf, die auf drei Gehöften ihr Auskommen als Bauern mit dem Anbau von Getreide und als Schafhirten mühsam bestritten, häufig im Kampfe mit umherziehenden Goblinhorden verwickelt, die ihnen das Leben schwer machten und so manchem mutigen Sieder das Leben kosteten.
Viele, die als Reidende auf dem Weg von oder nach Ilsur sind, machen hier in einem der beiden guten Gasthäuser länger Rast, und so manchem von ihnen gefällt es hier so gut oder wittert einfach nur das Geschäft, dass er sich häuslich niederlässt.
Das Dorf zieht sich fast eineinhalb Meilen an der Hauptstraße entland, die sich hier ihren gewundenen Weg durch die Hügel suchen muss. Westlich der Straße sieht man die vier großen Gehöfte mir ihren Wieden und Feldern liegen, während auf der östlichen Seite schmale Kieswege in einem weiten Bogen wieder zurück auf die Hauptstraße führen. Hier liegen auch die meisten niedrigen Wohnhäuser, zumeist reetgedeckt, vereinzelnd sind die Dächer aber auch mit Holzschindeln abgedeckt. Das Gebetshaus Travias mit seinem wunderschönen Garten, bildet hierbei zusammen mit dem Maglia-Platz und der riesigen Eiche den eigentlichen Dorfkern.
Die Häuser des Dorfes sind, bis auf wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel die steinernen Gehöfte, aus Lehem und Holzfachwerk gebaut, aber sehr hübsch. Dieses liegt an der Vorliebe der Bewohner für farbenfrohe Bemalungen. So ist fast jedes Haus und jeder Schuppen mit bunt bemalten Holzbalken verziert, was den Eindruck hinterlässt, als ob das Dorf für ein großes Fest hergerichtet wurde.
An dieser Stelle sei das Dankes-Fest erwähnt: In der ersten Woche des Monats Travia wird in Isoldern ein riesiges Fest gefeiert, welches an die Gründung des Dorfes, aber mehr noch an die Gründerin, die Travia-Geweihte Maglia Dorian erinnern soll.
Gebäude
Kräuterstube des Druiden Ragamon (1)
Hier lebt und arbeitet der Druide Ragomon, ein seines Standes untypischer, netter und lustiger Bursche. Gerne lädt er Reisende zu sich nach Hause ein, wo er den Gästen dann eine gute Kräutersuppe vorsetzt und sich bei einer heißen Tasse Kräutertee am Kamin mit einem netten Pläuschchen über „die Zwölfe und Dere“ den Abend vertreibt.
Hantelsee (2)
Der Name des Sees rührt von seiner Form her, das aber nur am Rande.
Hof-Ruine (3)
Der ehemalige Hof der Familie Vokant steht nur noch als Ruine und ist vom Weg her nicht zu erreichen, da ein riesiger Zaun das ganze Gebiet abriegelt. Die Dorfbewohner erzählen jedem, der es hören möchte, dass im Jahr 45 v. H. (948 BF) sämtliches Leben des Hofes, das der Menschen und das der Tiere, von einer seltsamen und völlig unbekannten Krankheit heimgesucht wurde, und dass alle innerhalb kürzerster Zeit daran starben. Daraufhin hatte der Dorfrat beschlossen, den Hof niederzubrennen und die Leichen auf dem Hof zu bestatten zu lassen. Aus Angst vor der Krankheit hat man den Hof mit einem riesigen Zaun umgeben, obwohl auch so niemand dem Hof freiwillig zu nahe kommt. Bei starkem Wind aus Norden kann man, wie einem jeder Dorfbewohner versichert, ganz deutlich die gespenstischen Klagerufe der Bewohner hören, die immer noch auf dem Hof spuken, lediglich gesehen hat sie noch keiner - zumindest liegt kein Bericht vor.
Gehöft der Familie Bregelsaum (4)
Hier handelt es sich um die ältesten Einwohner des Dorfes, lebten sie doch schon lange in der Gegend, bevor Maglia Dorian beschloss hier einen Travia-Tempel bauen zu lassen. Von der Familie Bregelsaum wird auf drei großen Feldern Getreife angebaut.
Gehöfte der Familie Rundareck (5)
Auch hierbei handelt es sich um eine Familie, die schon vor der Zeit des Dorfes hier siedelte und das Land urbar machte. Die Familie betreitet ihren Unterhalt mit dem Anbau von Flachs und Bauch, welches sie einmal im Jahr zum Verkauf nach Ilsur bringen.
Gehöfte der Familie Glimmerdiek (6)
Der größte der vier Höfe wird von der Familie Glimmerdiek bewirtschaftet. Zu diesem Hof gehören die meisten Felder in der Umgebung, auch das einzige auf der östlichen Seite der Hauptstraße, auf dem die meiste Zeit des Jahres eine große Herde des tobrischen Meckerlammes weidet, ist doch dieses Feld nicht für den Ackerbau geeignet.
Gehöft der Familie Winterkalt (7)
Dieses ist nun der kleinste Hof in Isoldern. Der Hofherr hat es schwer seine Familie zu ernähren, da er lediglich eine Weide für seine zehn Warussi-Rinder zur Verfügung hat.
Gast- und Rasthof „Zum Isoldern“ (8)
Von Illsur kommend erreicht man als Erstes das Anwesen der Familie von Wannsten. Man betriff es durch ein großes Tor, über dem in goldenen Lettern der Name des Hauses zu lesen ist. Dieser ehemaliger Bauernhog besteht aus einem zweistöckigen und reetgedeckten Haupthaus, einem Stall, der Platz für fünfzehn Reittiere und eine Kutsche bietet, sowie dem Wohnhaus der Familie. Das ganze Anwesen ist mit einer recht hohen Mauer umschlossen und macht eher den Eindruck einer Burg als den eines Gasthauses.
Die Sicherheit, die dieses Anwesen ausstrahlt, ist nicht nur gerechtfertigt, sondern auch von Nöten, logieren hier doch fast nur reiche Kaufleute oder Adel, der es sich leisten kann, die hohen, aber korrekten Preise zu zahlen.
Gasthof „Zum Beilunker“ (9)
Dieser Gasthof, welcher wegen seiner guten und reichhaltigen Speisen und Getränke in ganz Ilsur bekannt ist, wurde in einer ehemahls von den Beilunker Reitern genutzten Station untergebracht. Ungefähr im Jahr 15 v. H. (978 BF) wurde dieser Außenposten geschlossen und in ein Gasthaus umgebaut.
Heute machen nur noch müde Reisende ihr Pferd an dem überdachten Vorbau fest.
Haus der Erinnerung (10)
Bei diesem einstöckigen Haus handelt es sich um eine Art Museum. In vier Räume sind Sachen zusammengetrtagen worden, die mit dieser Gegend zu tun haben oder aber als Kuriosität in den Besitz des Dorfes gelangt sind. In erster Linie werden Gegenstände aus dem Beitz Maglias ausgestellt (Umhang, Stab, Sandalen, Tringefäß u.s.w.), wie auch Beute und Fundstücke aus der Ogerschlacht, die hier in der Nähe geschlagen worden ist. Ein paar Tongefäße und Gegenstände aus Holz, die beim Dorf und vor allem in der Nähe des Richtberges gefunden worden sind, werden ebenfalls hier ausgestellt.
Travia-Tempel mit Maglia-Platz (11)
Ein schlichtes Haus ist dieser Travia-Tempel. Der viereckige Bau ist aus einfachem Stein erbaut, das Dach, welches die kleinere zweite Etage ziert, ist mit roten Holzschindeln gedeckt und sie sehr niedrige Ummauerung des Gartens dient eher dem Windschutz für die Pflanzen, denn der Abwehr vor Eindringlingen; wie es ja auch nicht Aufgabe eines Travia-Tempels sein sollte.
Vor dem Tempel steht eine uralte Eiche, die ihr schützendes Blätterdach über dem Maglia-Platz ausbreitet. Hier sieht man häufig die Alten des Dorfes auf den Bänken sitzen und über die Geschicke des Dorfes parlieren.
Rondra-Kapelle (12)
Die Rondra-Kapelle ist sehr klein gehalten, erfreut sich die Göttin des Schwertes hier doch nicht so großer Beliebtheit. Sie wurde zum Danke Rondras errichtet, nach der Schlacht gegen die Oger im Jahr 10 H. (1003 BF), bei der aus Isoldern 27 Bewohner zur Fahne geeilt waren, und bis auf drei Unglückliche, die auf dem Feld der Ehre starben, alle wieder nach Hause zurückkehrten.
Boronanger (13)
Der Friedhof misst 30x40 Schritt und kann nur durch die Boron-Kapelle betreten werden. In diesem düsteren und karg ausgestalteten Raum werden die Totenmessen am Sarg des Verstorbenen von dem Boron-Geweihten Silenas Harmgard gelesen, der in Isoldern lebt und hier einsam und allein seiner ungeliebten aber notwenigen Arbeit nachgeht.
Diese Halle aber als Tempel zu bezeichnen, wäre reichtlich übertrieben, nimmt doch selbst der Geweihte Abstand von diesem Gedanken, da es der Bevölkerung, wie er sagt, an Gläubigen fehlt. So redet die Bevölkerung eher von einem Gebetsschrein oder vermeidet lieber ganz, über die Belange der Toten zu philosophieren. Eine sehr düstere, aber weit verbreitete Einstellung wie es scheint.
Rathaus mit Platz (14)
Das Rathaus von Isoldern ist nicht gerade prächtig, wie bestimmt anderen Ortes, hebt sich dieses Haus doch nur wegen seiner vier kleinen Türmchen - nicht mehr als einen Schritt hoch - von den übrigen Häusern des Dorfes ab.
Es ist das Haus des Dorfältesten, dessen Stellung in Isoldern seit alter her vererbbar ist. Er steht dem Dorfrat vor, einer Gruppe von vier Männern, die für drei Jahre gewählt werden.
Der Dorfrat hält die Fäden des Dorfes in der Hand und vertritt die Anliegen in Ilsur, falls es mal dazu kommen sollte. Außerdem fungieren die Herren auch als Schlichter in Streitfragen.
Der Platz vor dem Haus dient regelmäßig als Marktplatz, aber auch zu Zeiten des Dankes-Festes bietet er Platz für Spiele und Veranstaltungen.
Kneipe „Zum Blauen“ (15)
„Zum Blauen“ ist eine Kneipe, wie sie jedes Dorf im Mittelreicht hat. Ein netter Wirt, der selbst einem Trunke nicht abgeneigt ist, kühles Bier und warme, kleines Speisen serviert. Der Schankraum ist großzügig bemessen, für jeden Geschmack lässt sich hier eine ruhige Ecke oder ein voller Spieltisch finden. Hauptsächlich wird hier allen möglichen Würfelspielen gefröhnt.
Kneipe „Füllhorn“ (16)
Friedmund Gerstenkorn, der Wirt dieser rustikalen Trinkstube, hat sich seine Gäste einen ganz besonderen Dienst einfallen lassen: Sobald ein Horn geleert ist, wird es flugs wieder zur ursprünglichen Füllhöhe gebracht, es sei denn, der gesättigte Gast gibt dem Wirt durch horizontale Lagerung des Hornes zu verstehen, dass dies für ihn nunmehr die letzte Runde war.
Kneipe „Zum Weinfass“ (17)
Der Wirt hat sehr darunter zu leiden, dass seine Kneipe etwas abseits des Geschehens des Dorfes steht, sind doch die anderen Kneipen sehr viel besser besucht. Dabei hat man überhaupt keinen Grund, diese Kneipe zu meiden, ganz im Gegenteil: Da Essen ist recht annehmbar, das Bier ist gut und der Wein ist sogar sehr gut. Der Wirt hat sogar den hier eher seltenen „Goldfelser Morgenröte“ und den edlen „Bosparanjer“.
Man sieht also, der Wirt hat die Bezeichnung „Kneipe“ eigentlich nicht verdient, sollte doch lieber Schankwirtschaft oder ähnlich betitelt werden.
Bordell (18)
In diesem Etablissement verducht der einfach Mann, und hin und wieder auch ein Reisender, Mühe und Not des täglichen Daseins zu vergessen. Manch eine Reisekasse wechselt im Laufe des Abends jedoch überraschend den Besitzer.
Ein reicher Kaufmann soll sogar sonderbarer Weise eine Nacht so tief und traumlos schlafend in dem Etablissement verbracht haben, dass er sich anderentags nicht mehr entsinnen konnte, wo sein Hab und Gut, geschweige denn seine wertvollen Kleider verblieben waren, so dass er sich zu seinem Spott gezwungen sah unbekleidet vor die Tür zu treten, um seiner Not Abhilfe zu schaffen.
Schmied (19)
Hier werkelt der Meister Jalobrin und das wahrlich nicht schlecht. Er ist ein sehr vielseitiger Bursche, fertigt er doch neben seiner Hauptarbeit als Hufschmied auch kleinere Waffen und Werkzeuge an.
Auch kommt es vor, dass er Kesselflicker spielt und Töpfe und Pfannen wieder gebrauchsfertig macht. er nimmt seine Arbeit sehr ernst und werkelt gemäß seines Wahlspruches: „Es ist nur das unmöglich, was man vergeblich versucht hat!“
Krämer (20)
Für ein Dorf dieser Größe hat der Krämer ein recht reichhaltiges Angebot, auch wenn er vielleicht etwas teurer ist als anderorten.
Bäckerei (21)
Neben den üblichen Brot- und Backwaren der abenturischen Bäckerkunst bietet Meister Mehlicus, wie er liebevoll von den Dorfbewohnern genannt wird, folgende Spezialitäten an: Sie zu einem Horn zusammengetrollten Teigtaschen, welche man tunlichst mit Zwiebelschmalz genießen sollte, auch bekannt als das „Isoldernsche Hörnchen“.
Ruine des Händlerhauses Kurmanim (22)
Dei dem Jahre 20 H. (1013 BF) steht hier nur noch die Ruine eines ehemals sehr schönen Hauses, nämlich das des Händlers Kurmanims, eines zugezogenen Bornläbders, der es für nötig hielt, öffentlich mit Ilmenblatt zu handeln. Auch soll er des öfteren geächtete Waffen importiert und feilgeboten haben. Als nun eines Nachtes im Monat Firun des Jahres 20 H. ein Dorfbewohner mittels eben einer dieser Waffen ermordert worden war, sah man im Händler wenn nicht den Mörder, so wenigstens die Wurzel des Übels, verjagte ihn und brannte sein Haus nieder, auf dass das Übel gesühnt werden würde. Seither steht die verkohlte Ruine als Mahnmal an der Straße und wird wohl auch nicht so schnell einem neuen Haus weichen.
Nach dem Mörder sucht man übrigens immer noch vergeblich.
Richtberg (23)
Worum es sich bei diesem ca. 4 Schritt großen Hügel und dem Obelisken nun genau handelt, weiß niemand mit Bestimmtheit zu sagen, dass er aber Richtberg heißt und schon immer hier war, kann jeder Dorfbewohner beschwören. Als gesichert gilt, dass es sich um eine alte Kultstätte handelt, von irgendwelchen Ureinwohnern errichtet. Aber ob nun der Name vom Richten über Streitfragen oder aber als Landschaftsmarkierung, nach der man sich richten könnte, anzusehen sei, darüber streiten sich die Gelehrten.
Vor einiger Zeit ist sogar die Auffassung geäußert worden, dass es sich hierbei um eine Art Zeitmessgerät handele, ganz so wie eine Sonnenuhr zu gebrauchen, allerdings erscheint diese Erklärung ein wenig abwegig.
Waldsee, Quelle des Istan (24)
Dieser flache, von Zeit zu Zeit sprundelnde See ist glasklar und bildet die Quelle des Istan, ein Zufluss zum Magliasee, der vier Meilen südöstlich von Isoldern gelegen ist.